Sport- und Begegnungszentrum "Im Lindert"
Die Vorstellung von einem Sportzentrum "Im Lindert" für alle Abteilungen und Mitglieder des WSC 2000 - bzw. vor der Fusion für die Sportfreunde 67 - hat in unserem Verein bedauerlicherweise eine lange Tradition. Bereits beim Neubau des Tennenplatzes „Im Lindert“ im Jahr 1974 wurde auch wegen des Wegfalls der Sportanlage „Im Hagen“ die Notwendigkeit eines weiteren Rasenplatzes erkannt und in die Planung aufgenommen, aber zur Enttäuschung der Verantwortlichen bei den Sportfreunden 67 leider nie realisiert.
Die Fusion der Vereine Sportfreunde 67 und SSV Werne 16/25 zum WSC 2000 e. V. erfolgte auch mit der Vision einer zukünftigen sportlichen Heimat für alle Sportlerinnen und Sportler. Verständlich, wenn man bedankt, dass der WSC als zweitgrößter Sportverein der Stadt ca. 2.000 Mitgliedern eine sportliche Heimat bietet, allerdings mit seinen Angeboten auf mehr als zehn Sportanlagen im gesamten Stadtgebiet verteilt ist. Nicht nur die FußballerInnen sondern insbesondere auch die Freizeit- und Breitensportabteilung beklagen seit langem den unverhältnismäßig hohen Aufwand für den Transport von Sportgeräten zwischen den einzelnen Sportanlagen bzw. deren mehrfache Beschaffung für die unterschiedlichen Veranstaltungsorte.
Mit der Schließung des Jahnstadions im Jahre 2003 erreichte diese Problematik zumindest für die Fußballabteilung eine neue Dimension.
In Anerkennung dieser Probleme gab es bereits im Jahr 2000 unter Einbeziehung von Politik und Verwaltung mit Bürgermeister Wichmann an der Spitze intensive Bemühungen zur Realisierung eines Sportzentrums im Werner Westen. Leider verliefen auch diese Anstrengungen im Sande, weil es uns unter anderem nicht gelungen ist, ein umfassendes und realistisches Anforderungsprofil für den Verein zu erstellen.
Genau an dieser Stelle setzt die AG "Sport- und Begegnungszentrum" im Rahmen des LSB-Projektes wieder an, um ein entsprechendes Konzept für den gesamten Verein zu erstellen. Auf der Basis des aktuellen Sportstättenbedarfs für alle Abteilungen soll unter Berücksichtigung künftiger u. a. demografischer Entwicklungen ein Anforderungsprofil für ein Sport- und Begegnungszentrum erarbeitet werden.
Weil es in der Vergangenheit offensichtlich zu Missverständnissen gekommen ist, sei hier noch einmal ausdrücklich festgehalten, dass sich das Raumprofil für eine Begegnungsstätte selbstverständlich an einem vorher zu erstellenden, inhaltlichen Konzept orientieren muss. Die Umsetzung kann nur in wohl überlegten und finanziell abgesicherten Teilschritten erfogen. Wer die Realisierung eines solchen Projektes für unrealistisch hält, der verkennt, dass es landesweit, teilweise in unmittelbarer Nähe, zahlreiche, gut funktionierende Beispiele solcher Sportanlagen gibt.
Bereits in der Anfangsphase gab es innerhalb der Arbeitsgruppe die Befürchtung, dass es durch die anstehende Kommunalwahl zu Beeinträchtigungen der Projektarbeit z. B. hinsichtlich der angedachten Zeitschiene kommen könnte. Wurde die Einberufung einer Arbeitsgruppe zu diesem Thema durch die Verwaltung unter Beteiligung der örtlichen Vereine und politischen Fraktionen noch positiv bewertet, stieß die daraus resultierende Besetzung des Themas durch die Politik innerhalb der Projektgruppe auf wenig Verständnis. Letztendlich wurde der umfassende Arbeitsansatz der AG auf eine möglichst schnelle Errichtung eines Kunstrasenplatzes reduziert.
Dabei kam es infolge unterschiedlicher Ansichten zum Standort eines solchen Spielfeldes zu heftigen öffentlichen Diskussionen und eine Spaltung in zwei Meinungslager innerhalb der Politik. Diese Polarisierung macht bedauerlicherweise auch nicht vor dem Verein halt, indem die Verantwortlichen in der Fußballabteilung und der Vorstand des Gesamtvereins unterschiedliche Positionen nach außen vertraten. Für die AG war dies das Signal, ihre Arbeit bis zum Ablauf der Kommunalwahl auszusetzen.
Der jetzt gefundene Kompromiss, das Spielfeld im Sportzentrum "Lindert" mit Kunstrasen zu versehen und die Tartanlaufbahn im Sportzentrum "Dahl" anzusiedeln, kann nach den bisherigen Überlegungen der AG nicht zufrieden stellen, lässt aber alle Optionen für weitere Überlegungen offen.
Für alle Beteiligten muss jedoch klar sein, dass dies nicht das Ende der Bemühungen um angemessene Sportstätten in der Stadt sein kann. Vielmehr brauchen wir in Werne ein umfassendes Sportstättenkonzept, das die Belange aller Sportler - insbesondere auch der Hallensportler - berücksichtigt und klare Aussagen zur zeitlichen Umsetzung der notwendigen Maßnahmen trifft.
Auch unter Berücksichtigung einer unerfreulichen Entwicklung der Finanzsituation in unserer Stadt, darf nicht vergessen werden, dass die letzte nennenswerte Investition in die sportliche Infrastruktur aus dem Jahre 1991 datiert.
Vor diesem Hintergrund muss es klare Aussagen zu weiteren Kunstrasenplätzen im "Dahl" und in Stockum sowie zum Neubau und zur Schließung von Sporthallen kommen.
Unabhängig davon muss möglichst schnell entschieden werden, wann und wie das Stadion an der Freiherr-vom-Stein-Straße aufgeben werden soll. Die finanziellen Vorteile durch den Wegfall des Pflege- und Unterhaltungsaufwandes und die Nutzungsänderung der freiwerdenden Flächen sollten dabei selbstverständliche dem weiteren Ausbau des Sportzentrums "Lindert" dienen.
An dieser Stelle werden wir mit der AG "Sport- und Begegnungszentrum" im Rahmen des LSB-Projektes wieder ansetzen und ein umfassendes Konzept für den WSC 2000 entwickeln.