Der Werner SC hat das Spitzenspiel beim VfL Kamen vor rekordverdächtiger Kulisse mit 3:1 (1:0) gewonnen und sich damit vier Spieltage vor dem Ende der Saison eine sehr gute Position im Meisterschaftsrennen erarbeitet. Neben dem sportlichen Erfolg stellte das Spiel auch das Ende einer Ära an der Seitenlinie da.
Nach 45 Jahren Vorstandsarbeit war das Spiel für Thomas „Stan“ Overmann die letzte Partie als Vorsitzender der Fußballabteilung des Werner SC, denn bei der Hauptversammlung am Montag, 22. April, stellt sich der Schalke-Fan nicht mehr zur Wahl.
„Ich sehe es nicht gern, wenn Blau-Weiß verliert, aber heute ist das in Ordnung“, so das WSC-Urgestein in der Halbzeitpause. Da führte der Tabellenführer der Bezirksliga – Staffel 7 – dank eines Treffers von Marvin Stöver (36) bereits mit 1:0.
Dennoch war das Spiel mit der knappen Führung noch lange nicht entschieden. Der VfL kam nach der Pause motiviert aus der Kabine, um die wohl letzte Chance zu nutzten, in der Tabelle noch einmal an den WSC heranzukommen. Beide Teams kamen zu Chancen. Jason Jäger erhöhte bei einem Gegenzug auf 2:0 (59.). Doch die Gastgeber steckten vor – laut Stadionsprecher – über 1000 Zuschauern nicht auf.
Als Werne durch den gut aufgelegten Jason Jäger auf 3:0 (72.) stellte, war das Spiel noch immer nicht entschieden. Der VfL kam postwendend nach einem Positionsfehler durch Thala Temur zum Anschlusstreffer (73.) und erhöhte den Druck auf das Tor des WSC. Werne kam zwischenzeitlich kaum noch aus der eigenen Hälfte. Keeper Henrick Pollak musste einige brenzlige Situationen entschärfen. Erst mit dem Schlusspfiff war Durchatmen angesagt.
Verfrühte Glückwünsche zum Titel wollte Trainer Kurtulus Ötztürk nach dem Schlusspfiff nicht entgegennehmen. „Wir sind noch nicht durch“, machte der Coach klar. Und zum Spiel: „Es war ein Spitzenspiel, da war alles drin. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, denn wir hatten eine überragende Raumaufteilung. Dazu war es wichtig, dass wir die vielen Zweikämpfe angenommen haben“.
Das Ziel, als erste Mannschaft in dieser Spielzeit in Kamen zu gewinnen, hat der WSC nun erreicht und zudem den Vorsprung vor dem VfL Kamen, der noch ein Spiel weniger absolviert hat, auf neun Punkte ausgebaut. Für „Stan“ Overmann waren die letzten Minuten bis zum Abpfiff kaum zu ertragen. Dann ließ Overmann seinen Emotionen freien Lauf: „Jetzt habe ich das Ziel erreicht und kann den Club als ungeschlagenen Tabellenführer an meinen Nachfolger übergeben“.
Nach dem Schlusspfiff war auch Thomas „Stan“ Overmann erleichtert. Foto: Volkmer