WERNE "Baro" schallt es durch die Sporthalle am Windmühlenberg. Es ist das Kommando "Ausgangsposition" beim Hapkido. Dreimal in der Woche trainiert Andreas Schlüter die Kinder-, Jugend- und Erwachsenengruppe des Werner SC. Und das schon seit vierzehn Jahren. "Es macht Spaß", sagt er. Ein Porträt.
Seit 25 Jahren schlägt Schlüters Herz für die koreanische Kampfkunst. "Es ist ein Sport, der Körper und Geist gleichzeitig trainiert", erklärt der 46-Jährige. Vor vielen Jahren entdeckte er in Dortmund das Sportzentrum "Chung Mu Kwan" unter der Leitung des koreanischen Hapkido-Großmeisters Chung Yong Seok, (8. Dan), bewarb sich, trainierte ein halbes Jahr auf Probe und wurde schließlich vom Großmeister an der Schule angenommen.
Talent, gezieltes Training und die Begeisterung für den Sport brachten ihn schnell nach vorn. Nach vier Jahren machte er bereits den Schwarzen Gürtel, 1993 den 1. Dan, 1994 den 2. Dan, wurde 1991 Deutscher Meister und 1989 Europameister im Koreanischen Hapkido und Tae Kwon Do-Verband. Auch heute noch ein "unvergessliches Erlebnis" für Schlüter.
"Vermittelt ein gutes Gefühl"
Hapkido selbst ist kein Kampfsport, sondern eine in sich abgeschlossene Kampfkunst, die der Selbstverteidigung dient; für Andreas Schlüter nicht nur irgendein Sport, sondern auch ein "Stück Lebensphilosophie". Hapkido stärke das Selbstbewusstsein "und vermittelt ein gutes Gefühl", erklärt der WSC-ler. So prägte der Sport auch sein berufliches Leben. Während seiner Ausbildung bei der Polizei habe ihm der Sport Kraft gegeben und später im alltäglichen Dienstgeschehen die entsprechende Besonnenheit und das Gefühl: "Wenn es darauf ankommt, kann ich mich verteidigen."
Andreas Schlüter ist Hapkido-Coach beim Werner SC.
Foto: Elisabeth Plamper